Endlich ist es soweit - heute Nacht hast du gemeinsam mit deinem Zelt Nachtwache!

Eure Vorfreude ist riesig und der Plan steht natürlich bereits seit Tagen fest:

Warten bis alle anderen Kinder im Bett sind, eine riesige Menge an bestellten Süßigkeiten bei der Küche abholen, am Lagerfeuer zusammensitzen, Stockbrote und Marshmallows grillen, Gruselgeschichten erzählen, mit euren Leitern eine Runde „Werwölfe“ spielen, nach Sternschnuppen Ausschau halten und natürlich regelmäßige Kontrollgänge mit Taschenlampen über den Zeltplatz machen, um nach dem Rechten zu sehen und den Wimpel zu bewachen.

Schnell ist die Abendrunde vorbei und ihr macht es euch auf Bänken rund um das Lagerfeuer bequem. Nachdem ihr die ersten Stockbrote gegessen und erfolgreich ein paar böse Werwölfe enttarnt habt, ist es Zeit für den ersten Kontrollgang. Wie besprochen teilt ihr euch in zwei Gruppen auf und schleicht über den schlafenden und dunklen Zeltplatz, um mit euren Taschenlampen jeden noch so kleinen Winkel nach Wimpeldieben abzusuchen. Zum Glück wirkt alles normal und auch der Wimpel, den ihr als Nachtwache unbedingt bewachen müsst, hängt noch an Ort und Stelle neben dem Materialzelt und bewegt sich im Wind leise hin und her.

Aber was ist das? Glitzert da nicht etwas da hinten im Gebüsch hinter dem Düschli? Komisch... Schnell trefft ihr euch mit euren Zeltkameraden wieder am Feuer und erzählt ihnen von eurer Beobachtung. Ihr seid euch einig darüber, dass ihr dort lieber noch einmal genauer nachsehen solltet und macht euch gemeinsam mit euren Leitern auf den Weg zum Düschli. Mit euren Taschenlampen leuchtet ihr erneut ins Gebüsch und wieder glitzert dort etwas. Ha! Ihr habt euch also nicht getäuscht...

Nachdem ihr euch einen Weg durch das Dickicht gekämpft habt, haltet ihr sie in den Händen: Das glitzernde Ding ist eine alte CD, die den Schein eurer Taschenlampe reflektiert hat und an der ein Zettel befestigt ist, den ihr sofort auseinanderfaltet und laut vorlest:

„Liebe Nachtwache! Wir dachten uns schon, dass ihr es uns nicht einfach machen würdet, den Wimpel zu klauen. Also was hilft da besser als ein gutes altes Ablenkungsmanöver? Dreht euch doch mal um, fällt euch etwas auf?“

Ihr dreht euch ruckartig um und seht erst auf den zweiten Blick, dass ER fehlt.

Ja, wirklich, der Wimpel ist tatsächlich weg! Wie kann das sein? Ihr wart nur für einen kleinen Moment abgelenkt und seid offenbar in eine fiese Falle der Wimpeldiebe getappt!

Das kann doch jetzt wirklich nicht wahr sein – ihr rennt so schnell ihr könnt Richtung Materialzelt und versucht verzweifelt irgendwo noch eine Spur der Wimpeldiebe ausfindig zu machen. Doch ohne Erfolg – die Diebe sind sicherlich schon mit dem Wimpel irgendwo im nächsten Maisfeld und somit für euch unauffindbar. Als ihr euch von eurem Schock erholt habt und euch wieder mit euren Leitern um das Lagerfeuer versammelt, besprecht ihr wie es nun weitergeht...

Niedergeschlagen müsst ihr euch eingestehen, dass es wohl das Beste wäre, noch ein paar Stunden wach zu bleiben und - falls die Wimpeldiebe nicht noch einmal auftauchen - irgendwann schlafen zu gehen, um zumindest am nächsten Tag halbwegs ausgeruht zu sein.

Nach ereignislosen 3 Stunden, einer weiteren Partie „Werwölfe“ und dem Verzehr einiger Tüten Frust-Süßigkeiten macht ihr es euch dann tatsächlich in euren Schlafsäcken im Zelt bequem und beschließt zu schlafen.

Über eines seid ihr euch jedoch alle einig: Morgen werdet ihr herausfinden müssen, wo der Wimpel ist und ihn euch erfolgreich wieder zurückholen!